Stop-Motion-Film zu der Landtagswahl 2026:

Der Film ist noch in der Produktion!

Landtagswahl Allgemein

Landtagswahlen laufen in den 16 Bundesländern Deutschlands unterschiedlich ab. Hier geht es um die Landtagswahlen in Baden-Württemberg.

Der Landtag im „Ländle“ setzt sich aus mindestens 120 Abgeordneten zusammen. Die Wahlperiode dauert fünf Jahre. Gewählt wird in 70 Wahlkreisen. 2022 wurde eine große Wahlrechtsreform beschlossen. Dabei wurde das Wahlalter gesenkt und zukünftig gibt es zwei Stimmen statt nur einer. Ab 16 Jahren kannst du nun wählen und ab 18 Jahren dich auch zur Wahl stellen, sofern du die deutsche Staatsangehörigkeit hast.

Das Landtagsgebäude in Stuttgart

Die Erststimme

Bei der Landtagswahl hast du zwei Stimmen. Mit deiner Erststimme auf der linken Seite des Stimmzettels wählst du Wahlkreis-Kandidat oder die Wahlkreis-Kandidatin direkt gewählt. Derjenige oder diejenige mit den meisten Stimmen gewinnt (relative Mehrheitswahl).

Die Zweitstimme

Mit deiner Zweitstimme wählst du eine Partei. Hier gilt das Verhältniswahlrecht. Die Anzahl der Zweitstimmen, die eine Partei erhält, bestimmt die Gesamtzahl ihrer Sitze im Landtag.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Erststimme unwichtig ist. Über die 70 Wahlkreise werden bereits 70 Personen ausgewählt, die durch ihr Direktmandat in den Landtag einziehen dürfen. Die andere Hälfte der Abgeordneten kommt über die Zweitstimme in den Landtag.

Die 5% Hürde

Bei einer Wahl müssen Parteien mindestens 5 % der Stimmen bekommen, um in den Landtag einzuziehen. Schaffen sie das nicht, bekommen sie keine Sitze im Landtag– auch wenn viele Leute sie gewählt haben.

Warum gibt es das?

  • Damit nicht zu viele Mini-Parteien im Parlament sitzen.
  • So bleibt es übersichtlicher, und Koalitionen können leichter gebildet werden.

Für dich heißt das am Wahlabend: Wenn eine Partei weniger als 5 % der Stimmen bekommt – ist sie nicht im Landtag!

Der Plenarsaal im Landtag

Wie geht es nach den Wahlen weiter? 

Nach einer Wahl hat selten eine Partei über 50 % der Stimmen. Das bedeutet:
Sie kann nicht alleine regieren.

Darum schließen sich zwei oder mehr Parteien zusammen – das nennt man Koalition.
Sie einigen sich darauf, gemeinsam die Regierung zu bilden. Damit das klappt, müssen alle Parteien Kompromisse machen, also sich in der Mitte treffen, weil jede Partei andere Ideen hat.

Bevor eine Regierung startet, führen die Parteien Koalitionsgespräche. Am Ende unterschreiben sie eine Koalitionsvereinbarung.
Darin steht:

  • welche Ziele die Regierung hat
  • welche Gesetze sie machen wollen
  • wer welche Ministerposten bekommt

Diese Vereinbarung ist wichtig, aber nicht rechtlich verbindlich – man kann niemanden verklagen, wenn etwas anders läuft als geplant.

Es gibt unterschiedliche Arten von Koalitionen:

  • Kleine Koalition: eine große Partei + eine kleinere
  • Große Koalition: zwei große Parteien (eher selten, meist nur in Krisenzeiten)
  • Dreierkoalition: drei Parteien – wird immer häufiger, weil es viele Parteien gibt

Wenn du also am Wahlabend siehst, dass keine Partei über 50 % der Stimmen bekommt, bedeutet das:  Jetzt müssen Parteien miteinander verhandeln, um eine Koalition zu bilden und gemeinsam zu regieren.

Wir danken der Jugendstiftung Baden-Württemberg für die Freigabe ihrer Inhalte, www.jungeseiten.de